Seife statt Duschgel

Klassische Seife wird stark vernachlässigt, dabei wäre sie für Haut und Umwelt verträglicher als ihre flüssigen Pendants

Laut Meinung von Ursula Schersch, vom Verband der österreichischen Umweltberatungsstelle, hat das gute alte Seifenstück hat noch lange nicht ausgedient. Die meisten „rinse off“-Produkte, also Kosmetikprodukte, die wieder abgewaschen werden, enthalten einen Cocktail an verschiedenen Chemikalien, die Hautreizungen und Allergien auslösen können, betonte Christian Mokricky, Fachbereichsleiter Wasser und Chemie von der Umweltberatung. Was im Ausguss verschwindet, kann in der Kläranlage oft nicht rückstandslos herausgefiltert werden und belastet die Umwelt. Die Beratungsstelle rät daher zur Verwendung von klassischer Seife, die für Haut und Umwelt deutlich verträglicher ist.

Kein flüssiges Reinigungsprodukt kommt lt. Mokricky ohne problematische Inhaltsstoffe aus. Da Duschgels & Co. großteils aus Wasser bestehen, müssten die Hersteller Zusatzstoffe beimengen, um die Produkte haltbar zu machen. Diese synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe trocknen die Haut oft aus und stehen in Verdacht, Allergien auszulösen. Zudem schädigen sie trotz Kläranlage die Umwelt – für Mikroorganismen im Wasser sind sie besonders schädlich.

Sparsame Verwendung

Das Credo lautet: Weniger ist mehr. Bereits geringe Mengen der Körperreinigungsprodukte reichen aus. Durch tägliches Waschen mit Duschgel und den darin enthaltenen waschaktiven Tensiden geht der Schutzfilm der Haut verloren, die Haut wir trocken und folglich anfälliger für Irritationen und Ekzeme. Lt. Aussage von Mokricky gehört auf den Körper nur Wasser, außer auf Haare, Achseln und den Intimbereich. Weniger ist mehr gelte aber nicht nur bei der Anwendungshäufigkeit und verwendeter Menge, sondern auch bei der Anzahl der Inhalts- stoffe in kosmetischen Erzeugnissen. Durch die Fachsprache bei kosmetischen Erzeugnissen sei es Konsumenten fast unmöglich herauszufinden, was ein Produkt wirklich enthält. Je kürzer die Liste an Inhaltsstoffen, desto verträglicher sei das Produkt, so die Grundregel.

Mit den Zielen der firmenunabhängigen Umweltberatung, at sind wir uns einig:

Wir treten für eine nachhaltige, ökologische Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung ein, unter folgenden Gesichtspunkten:

– persönliches Wohlbefinden und Lebensqualität
– vorsorgenden Umweltschutz
– Nachhaltigkeit im ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Sinn